U20-EM Tampere Tag 1 & 2 | Bronze für Julia Ehrle

  08.08.2025    WLV Top-News WLV BLV Top-News BLV BW-Leichtathletik Top-News BW-Leichtathletik
Bei der U20-EM in Tampere sind insgesamt 10 Talente aus Baden-Württemberg am Start. Wir fassen Tag 1 und Tag 2 zusammen. Mit der Bronzemedaille für Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald) sind die Meisterschaften aus baden-württembergischer Sicht direkt fulminant gestartet.

Ein Finale stand am Donnerstagabend, dem ersten Tag der U20-EM in Tampere (Finnland), auf dem Programm: jenes über 5.000 Meter der weiblichen Jugend. Mit einer klaren Favoritin, der Britin Innes Fitzgerald. Und mit einem deutschen Trio, das hochmotiviert ins Rennen ging.

Die Favoritin konnte sich schon frühzeitig vom restlichen Feld lösen, nur zwei Athletinnen hielten anfangs noch Schritt: Edibe Yagiz aus der Türkei und Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald). Und während die Britin bald einsam ihre Runden an der Spitze zog, lieferten sich die beiden Verfolgerinnen einen spannenden Zweikampf – und konnten mit diesem "Teamwork" die Konkurrenz in Schach halten. 

Erstmals unter 16 Minuten

Die Tschechin Jana Johanova und die Britin Freya Bradley kamen auf der Schlussrunde noch einmal näher. Doch auch Julia Ehrle und Edibe Yagiz hatten noch genug Kräfte im Tank. In 15:09,04 Minuten demonstrierte Innes Fitzgerald eindrucksvoll ihre Klasse, das spannende Duell um Platz zwei entschied die Türkin (15:43,60 min) knapp für sich, für Julia Ehrle wurden 15:44,06 Minuten gestoppt – Bronze!

Den ausführlichen Bericht sowie ein Interview mit Julia Ehrle lesen sie auf leichtathletik.de im Bericht von Svenja Sapper.

400 Meter Hürden | Vorläufe

Mit den Tränen kämpfte Rebekka Feirle (LG Östlicher Bodenseekreis). In ihrem Lauf war die schnelle Ungarin (Petra Lalik (PB 56,97 sec) früh enteilt, dahinter war die Deutsche U20-Meisterin lange ganz nah dran an den Qualifikationsplätzen. In 1:00,30 Minuten wurde es jedoch in ihrem Rennen "nur" Platz vier – leider waren damit auch die kleinen qs außer Reichweite. Trost gab es nach dem Zieleinlauf von ihrer Familie. "Der Rhythmus hat einfach überhaupt nicht gepasst", bedauerte die 18-Jährige, die sich noch im ersten U20-Jahr befindet. 

Weitsprung | Qualifikation

Erst bei der U20-DM in Wattenscheid hatte Samuel Vallipuram (VfB Stuttgart) die U20-EM-Qualifikation geschafft. Und mit seiner Bestleistung von 7,50 Metern war zugleich klar: Bis zu den europaweit Stärksten seiner Altersklasse fehlt noch ein Stück. Leider verlief am Donnerstag das internationale Debüt des Stuttgarters nicht nach Plan. Nach einem missglückten Auftakt, der mit 5,96 Metern gemessen wurde, ging zweimal die rote Fahne hoch – so musste der 19-Jährige den Wettkampf als Lern-Erfahrung verbuchen. Pech kam noch dazu, denn die beiden ungültigen Versuche sahen, wie Nachwuchs-Bundestrainer David Faltenbacher seinem Schützling bescheinigte, gut aus und wären sicher deutlich weiter gegangen. 

Wechselnde Winde erschwerten jedoch auch den weiteren Springern die Anlauf-Gestaltung, das einzige große Q holte sich der Tscheche Petr Meindlschmid mit 7,82 Metern, der letzte Finalplatz wurde für 7,28 Meter vergeben. 

Diskuswurf | Qualifikation

Die beiden baden-aürttembergischen Teilnehmer hatten in Gruppe A noch vor dem Regen geworfen, waren aber leider nicht erfolgreich gewesen. Für Konstantinos Pindonis (TSV Frickenhausen) wurden 51,04 Meter gemessen, Kelson de Carvalho (LG Steinlach-Zollern) musste drei ungültige Versuche hinnehmen. "Es ist erst mal eine coole Erfahrung beim ersten internationalen Wettkampf", ordnete Konstantinos Pindonis sein Resultat ein. "Aber es ist schade, weil ich beim Einwerfen zweimal 55er hatte."

Kelson de Carvalho berichtete, dass ihn zuletzt gesundheitliche Probleme ausgebremst hatten. "Ich kam einfach nicht zurecht. Auch beim Einwerfen konnte ich nicht voll werfen. Ich konnte nur halbe Drehungen machen, weil meine Verletzung sonst wieder wehtut." Bereits das zweite Jahr in Folge plagt er sich mit Blessuren herum, auf eine Schambeinentzündung im vergangenen Jahr folgten Probleme im Hüftbereich, die auch das Training in den Tagen vor dem Wettkampf erschwerten. "Das kann ich jetzt nur abhaken und auf eine neue Chance bei der U23-EM in zwei Jahren hoffen." 

1.500 Meter | Vorläufe

Mit seiner Bestzeit von 3:46,54 Minuten zählt Yannick Graf (TSV Gomaringen) im Feld der 1.500-Meter-Läufer von Tampere zu jenen mit den weniger schnellen Bestzeiten – trotzdem wollte er bei seinem ersten internationalen Einsatz mutig laufen und sich im Feld präsentieren. Und so setzte er sich in seinem Rennen an die Spitze. "Ich habe versucht, mit einem schnellen Tempo vielleicht noch ein kleines q zu bekommen", erläuterte er. Doch auf den letzten zwei Runden wurden die Beine schwer und die Konkurrenz zog vorbei. "Vielleicht lag's am Wind, vielleicht daran, dass mir jemand dreimal in die Hacken getreten ist", mutmaßte er. 

In 3:52,07 Minuten wurde er in seinem Lauf Neunter. Für die Top Vier gab es ein großes Q, für die Fünft- bis Achtplatzierten des Rennens – vielleicht auch dank der Tempoarbeit von Yannick Graf – ein kleines. "Es war schon cool, mit den ganzen internationalen Läufern in einem Rennen zu sein, die noch stärker sind als ich", sagte er. "Die Atmosphäre war auch gut, für die erste Meisterschaft kann ich mich nicht beklagen. Auch die Stimmung im Team ist sehr gut. Ich habe gestern schon die Rennen der anderen deutschen Läufer und Läuferinnen mitverfolgt, die Wettkämpfe sind für mich als Läufer natürlich am spannendsten." 

Hochsprung | Qualifikation

Recht solide präsentierte sich auch Marlon Gräfe (LG Region Karlsruhe). Er meisterte 2,08 Meter, erst zweimal ist er höher gesprungen. Fürs Finale reichte das in Tampere aber nicht. „Ich habe wieder ein bisschen Schmerzen da, wo ich mich vor zwei Jahren verletzt habe“, sagte er. „Das Ergebnis ist okay. Ich bin nicht wirklich zufrieden, aber auch nicht todunglücklich.“

Alle Berichte zur U20-EM in Tampere finden Sie auf leichtathletik.de

leichtathletik.de (Svenja Sapper) / wlv