Nina Ndubuisi neue Deutsche Jugendmeisterin im Kugelstoßen der U20
  19.07.2022


Kugelstoßerin Nina Ndubuisi von der SG Schorndorf hat bei den Deutschen Jugendmeisterschaften der U20 und U18 in Ulm im Kugelstoßen der U20 den Deutschen Meistertitel gewonnen. Sehr erfolgreich war auch Joshua Stallbaum vom TSV Schmiden, der sich im Stabhochsprung der U18 den Vizemeistertitel sicherte.

Die Schorndorferin Nina Ndubuisi stellte in Ulm einmal mehr unter Beweis, dass mit ihr immer zu rechnen ist, wenn es darauf ankommt. So ging es für die Athletin neben dem Meistertitel auch um die Qualifikation für die U20 Weltmeisterschaften in Cali Anfang August. Die hierfür notwendige Norm von 15 Metern im Kugelstoßen mit der vier Kilo Kugel hatte Nina bereits mehrfach übertroffen. Nun galt es sich gegen die direkte nationale Konkurrenz durchzusetzen und am Ende einen der beiden ersten Plätze zu belegen. Bereits der Einstieg in den Wettkampf gelang der Schorndorferin äußerst positiv. Nachdem sie in der Hallensaison bereits konstant über 16 m gestoßen und mit 17,27 m sogar den zweiten Platz in der Weltjahresbestenliste belegt hatte, konnte sie im bisherigen Verlauf der Freiluftsaison noch nicht ganz an dieses Niveau anknüpfen. Umso größer war ihre Erleichterung, als mit 16,33 m im ersten Versuch nun auch unter freiem Himmel der Knoten platzte. Mit dieser Weite konnte sie sich bereits deutlich an die Spitze des Feldes setzen, ehe sie ihre Führung im zweiten Durchgang mit 16,55 m sogar noch weiter ausbaute. Im fünften Versuch war es dann schließlich so weit. Einer dieser Stöße, bei denen man sofort merkt, dass man „die Kugel perfekt getroffen“ hat, wie Ndubuisi später im Interview zu Protokoll gab. So katapultierte sie das vier Kilogramm schwere Wurfgerät auf 17,01 m und sich zugleich auf den zweiten Rang der Weltjahresbestenliste im Freien. Damit konnte sich die 18-jährige mit deutlichem Vorsprung den Titel der Deutschen Meisterin sichern und darf nun offiziell ihre Koffer für die WM in Kolumbien packen.
Tags darauf ging die Ndubuisi zudem im Diskuswurf an den Start.  Nachdem sie hier zwei Mal knapp an der Norm für Cali gescheitert war, wollte sie einen letzen Versuch wagen. 49,50 m galt es zu schaffen und für einen kurzen Moment schien dieses Ziel mit einem Wurf über die 50 m Marke im vierten Versuch auch als erreicht, doch die rote Fahne des Kamprichtergespanns beendete die Träume von einem möglichen Doppelstart bei den Weltmeisterschaften schnell wieder. Dennoch konnte sich Nina, die erst seit diesem Jahr regelmäßig im Diskuswurf startet, mit 47,71 m auf einem starken vierten Rang platzieren.

Hoch hinaus ging es im Ulmer Donaustadion für Joshua Stallbaum vom TSV Schmiden im Stabhochsprung der Jugend U18. Mit einer Einstiegshöhe von 4,30 Metern stieg er als vorletzter Athlet in den Wettkampf ein und meisterte die Höhe direkt im ersten Versuch. Spannend machte es der Schmidener dann bei der Folgehöhe von 4,40 Metern. Erst im dritten und letzten Versuch gelang es ihm die Latte fehlerfrei zu überqueren. Zu diesem Zeitpunkt waren neben Stallbaum noch drei weitere Springer im Wettbewerb. Die folgende Höhe von 4,50 m gelang dem Nachwuchstalent dann wieder beim ersten Versuch. Doch auch seine Konkurrenten zeigten sich bei dieser Höhe mühelos. Spannend wurde es dann bei 4,60 m, bei der neben Stallbaum auch zwei seiner Konkurrenten in den dritten Versuch gehen mussten. Der Schmidener zeigte hier im Gegensatz zur Konkurrenz Nervenstärke und sicherte sich mit einem erneut gültigen dritten Versuch die erhoffte Medaille. Bei der Höhe von 4,70 m stieg auch der letzte verbliebene Starter, Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) in den Wettkampf ein. Während für Stallbaum bei dieser Höhe Schluss war, schaffte Müller die Höhe im zweiten Versuch und übersprang später sogar noch die 5,00 m. Joshua Stallbaum sicherte sich mit seinen 4,60 m die hochverdiente deutsche Vizemeisterschaft. Der Schmidener ging zudem über die 110 Meter Hürden an den Start. Kam er in 15,02 sec. nicht über den Vorlauf hinaus.
Seine Vereinskollegin Laura Heeger war ebenfalls über eine Hürdendistanz am Start. Über die 400 Meter Hürden der U18 lief sie in 65,44 sec. auf den fünften Platz in ihrem Vorlauf, verpasste aber die Qualifikation für das Finale.

Mittelstreckler Luis Schaich von der SV Winnenden ging über 800 m der U20 an den Start. Beim Vorlauf lief er vom Start mutig voraus und führte lange das Feld an. Durch sein schnelles Anfangstempo und sehr schnellen ersten Runde, musste er in der zweiten Runde Körner lassen und kam als Vierter in 1:53.32 min ins Ziel. Da der zweite Vorlauf langsamer war, konnte er sich für das Finale qualifizieren. Im Finale lief er in einem sehr starken Teilnehmerfeld auf einen guten achten Platz. Nach einer nicht optimalem Wettkampfvorbereitung, geprägt von einer Verletzung und einem langwierigem Infekt, ein tolles Ergebnis für den Nachwuchsläufer.

Mit zwei Top 10-Platzierungen kehrten die Starterinnen des VfL Waiblingen aus Ulm zurück. Gleich der erste Versuch mit dem vier Kilogramm schweren Hammer bei der U20 sollte der weiteste für Gioia Mazza sein. Das Wurfgerät landete nach 48,63 Metern im Ulmer Donaustadion. Damit reihte sich Mazza zunächst auf Rang neun mit 13 Zentimetern Abstand zur achtplatzierten Athletin ein. Die ersten acht Athletinnen zogen ins Finale mit weiteren drei Versuchen ein, weswegen Mazza versuchte sich noch weiter im Klassement vorzuarbeiten. Mit 48,55 Metern im zweiten und einem ungültigen Wurf im dritten Versuch sollte ihr das jedoch nicht gelingen. Mit  ihrer persönlichen Bestleistung von 50,64 Metern hätte es knapp für das Finale der besten Acht gereicht.
Immerhin ein Top-10 Ergebnis erzielte Bianca Böhnke (U18) über 3000 m. Sie hatte bereits die ganze Saison mit Problemen zu kämpfen, konnte aber zuletzt in Köngen ihre Saisonbestleistung auf 9:58,56 Minuten steigern. In Ulm sollte ihr dies leider nicht gelingen. Nach 10:34,09 Minuten überquerte Böhnke die Ziellinie und wurde Uehnte. Es gewann Adia Budde vom TSV Altenholz in 9:54,50 Minuten.


Nina Ndubuisi neue Deutsche Jugendmeisterin im Kugelstoßen der U20