Auf einer einzigartigen Strecke auf dem Gelände des Pferdesportzentrums Riesenbeck, auf dem regelmäßig renommierte Reitturniere stattfinden, liefen die Athletinnen und Athleten unter anderem auch durch die Reithalle und drehen dort eine kleine vor Augen der Zuschauerinnen und Zuschauer, auf der Tribüne im Start-/Zielbereich. In dieser ungewohnten Umgebung bewiesen die beiden Titelträger der vergangenen Saison, Jens Mergenthaler (LG farbtext Nordschwarzwald) und Wolfgang Lenz (SG Weinstadt), erneut ihre Crosslauf-Extraklasse im nördlichen Münsterland.
Für Mergenthaler ging es auf der insgesamt 4.300 Meter langen Mittelstrecke der Männer nicht nur um die Titelverteidigung in der Einzelwertung, sondern auch um die Titelverteidigung in der Mannschaftswertung, die er zusammen mit Timo Benitz und Henri Hansert anstrebte. Zu Beginn des Rennens ließen es die schnellsten Männer Deutschlands eher taktisch angehen, Mergenthaler um Platz zehn, wenige Ränge dahinter Hansert und Benitz. Doch das änderte sich bereits auf dem zweiten Kilometer. Die Favoriten sprengten mit einer Tempoverschärfung das Feld und schnell bildete sich eine Vierergruppe an der Spitze, zu der auch Mergenthaler gehörte. Doch auch das Quartett blieb nicht lange zusammen, denn der EM-Teilnehmer über 3000 m Hindernis, Niklas Buchholz von der LG Höchstadt/Aisch steigerte gefühlt mit jedem Meter das Tempo, dem nur noch der Titelverteidiger Jens Mergenthaler folgen konnte. Der wiederum drehte den Spieß rund 600 m vor Schluss um und zog den langen Spurt an. Anfangs hielt Buchholz noch gegen, als Mergenthaler am kurzen Bergabstück allerdings den Schwung nutzte und den Turbo zündete, war Buchholz geschlagen. Jens Mergenthaler sicherte sich damit nach 2022 und 2023 zum dritten Mal in Folge den deutschen Meistertitel auf der Mittelstrecke. Timo Benitz, der seine Karriere im Sommer beendet hatte, zeigte mit Platz 12 ein weiteres Mal, wie gut er im Cross immer noch ist und auch Henri Hansert unterstrich mit Platz 17 seine Zugehörigkeit zur erweiterten Deutschen Spitze im Crosslauf. Allerdings musste man dieses Mal der LG Höchstadt/Aisch im Kampf um Mannschaftsgold den Vortritt lassen und nach dem Sieg im letzten Jahr dieses Mal mit Silber Vorlieb nehmen.
Nach seinem Titelgewinn im vergangenen Jahr in Perl/Saarland war Wolfgang Lenz auch in diesem Jahr erneut ein heißer Medaillen-Kandidat. Über die 4,3 km langen Mittelstrecke lief Wolfgang in seiner Altersklasse M75 in 20:35 min zum deutschen Vizemeistertitel. Schneller war an diesem Tag nur Heinz Stroeve (SC Union Emlichheim), der nach 19:59 min die Ziellinie überquerte.
Das nächste Cross-Highlight wird die am 08.12. anstehende Crosslauf-Europameisterschaft im türkischen Antalya sein. Ebenso steht am 14.12. – wie bereits im vergangenen Jahr – das Finale des Deutschen Cross Cups in Weinstadt an.
Erstellt mit Material von Christian Lenk (LG farbtext Nordschwarzwald)