3. Mack Running & Music Nacht in Weinstadt
Weit über 200 Teilnehmer aus ganz Deutschland sowie einige internationale Topläuferinnen und -Läufer nutzten die Gelegenheit am vergangenen Freitag im Stadion Weinstadt in Benzach bei nahezu optimalen äußeren Bedingungen für die Jagd nach neuen Bestzeiten und die Erfüllung wichtiger Qualifikationsnormen.
Kurz nach 17 Uhr fiel mit den 3x800 Meter und 3x1000 Meter Staffelläufen der Jugend U16 und U14 der Startschuss für einen langen und spannenden Leichtathletik-Abend der Spitzenklasse. Für eine erste Klassezeit auf der Rundbahn sorgte Lokalmatadorin Thea Gross (SG Weinstadt) über die 800 Meter der W14. Sie siegte in neuer persönlicher Bestzeit von 2:28,77 min und qualifizierte sich mit ihrer Zeit für die Baden-Württembergischen Meisterschaften der U16 im Juli in Stuttgart. Ein starkes Rennen über diese Distanz zeigte auch Moritz Schulze (TSV Wildbad), der sich in 2:14,42 min ebenfalls für die Landesmeisterschaften qualifizierte.
Über die 800 Meter der Frauen qualifizierten sich mit Hanna Render (VfL Sindelfingen) und Jessy Marie Aschersleben (SSV Ulm 1846) gleich zwei Läuferinnen für die Deutschen Meisterschaften der U23 Anfang Juli in Ulm. In einem Fotofinish siegte Render in 2:13,76 min hauchdünn vor Aschersleben, bei der die Uhr 2:13,95 min stoppte. Beide blieben mit ihren Zeiten deutlich unter der geforderten Qualifikationszeit von 2:16,50 min.
Ein schnelles 1500 Meter Rennen bei der U20 zauberte Leni Burk (SSV Ulm 1846) auf die Rundbahn. In 4:41,11 min unterbot sie in neuer Bestzeit die Qualifikationszeit von 4:48,20 min für die Deutschen Jugendmeisterschaften der U20 Mitte Juli in Bochum deutlich. Schneller unterwegs bei den Frauen war nur Eva Jansohn (LG Bamberg), die sich in 4:32,26 min den Sieg sicherte.
Ebenfalls für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Bochum qualifizierten sich in Weinstadt Noah Möller (TSV 1860 Staffelstein) und Dominik Wiedenmann (VfL Sindelfingen). Beide blieben mit 4:02,72 min und 4:08,73 in deutlich unter der geforderten Zeit von 4:13,20 min.
Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt von Paralympics-Teilnehmer Joel Gomez (USA) über die 1500 Meter der Männer, der in diesem Jahr bereits mit einer neuen Bestzeit von 3:45,76 min über diese Distanz überzeugt hat. Mit Karl Löbe (LG farbtex Nordschwarzwald), der vor rund einer Woche in Pfungstadt in 3:45,89 min ebenfalls Bestzeit gelaufen war und sich damit für die Deutschen Meisterschaften der Aktiven Ende Juli in Dresden qualifiziert hatte, entwickelte sich ein spannendes Duell auf Augenhöhe. Angetrieben vom deutschen 800-Meter Spezialisten und Tempomacher Tim Holzapfel, der 2022 über diese Distanz deutscher Meister wurde, entwickelte sich ein rasantes Rennen. Am Ende hatte Löbe in 3:46,94 min knapp die Nase vorn vor Gomez, der nach 3:47,70 min ins Ziel kam. Im Anschluss an das Rennen zeigte sich Gomez mit seiner Zeit zufrieden und antwortete auf die Frage nach dem Unterschied zwischen dem Meeting in Weinstadt und den Paralympics in Paris, dass das Rennen und die Bedingungen hier mindestens genauso kompetitiv gewesen wären wie auf der großen Bühne in Frankreich.
Ein faszinierendes Rennen bekam das Publikum über die 3000 Meter der Frauen zu sehen. Mit Jule Lindner (LG Bamberg) war hier eine absolute Top-Nachwuchsläuferin am Start, die sich bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der U20 in Dortmund Anfang des Jahres über diese Distanz die Silbermedaille gesichert hat. Für die U20 EM-Norm in Tampere (Finnland) musste sie die Zeit von 9:30,00 min unterbieten. In einem Feld mit weiteren starken 3000 Meter Läuferinnen wie Antonia Schiel (LAV Stadtwerke Tübingen) und Malin Rahm (LG farbtex Nordschwarzwald) setzte sich Lindner an die Spitze des Feldes. In 9:28,83 min siegte sie deutlich vor Antonia Schiel (9:35,43 min) und qualifizierte sich damit für die im August stattfindenden U20-Europameisterschaften in Finnland.
Starke Leistungen über die 3000 Meter gab es auch bei den Männern zu beobachten. Ein heißes Duell bei der U20 lieferten sich Laurenz Christian Steiß (VfL 1860 Marburg) und Jakob Liebrich (LAV Stadtwerke Tübingen). Im Schlussspurt behielt Steiß am Ende in 8:54,81 min vor Liebrich in 8:52,92 min hauchdünn die Oberhand. Mit ihren Zeiten qualifizierten sich beide für die Deutschen U20-Jugendmeisterschaften in Bochum Mitte Juli. Schnellster Mann des Tages war Till Federolf (TSG 1845 Heilbronn), der sich in 8:48,88 min den Sieg bei den Männern sicherte.
Besonderer Beliebtheit erfreuten sich in Weinstadt die Hindernisläufe. Über die 3000 Meter Hindernis lief Maren Guthier (MTG Mannheim) in 10:23,07 min eine Klassezeit und qualifizierte sich in neuer Bestzeit für die Ende Juli beginnenden Deutschen Meisterschaften der Aktiven in Dresden, für die eine Zeit von 10:25,00 min gefordert ist. Für die Deutschen Jugendmeisterschaften der U23 in Ulm unterboten Emma Rohrbach (LG Region Karlsruhe, 10:40,98 min), Selina Planken (Dresdner SC 1898, 11:11,66 min) und Lillie Dierbeck (Dresdner SC 1898, 11:41,99 min) die geforderte Zeit von 12:00,00 min.
Bei der männlichen Jugend U20 schafften über die 3000 Meter Hindernis die Qualifikationszeit zu den nationalen Titelkämpfen mit Yann-Hendrik Hopp (Eintracht Frankfurt, 10:10,17 min) und Vincent Sempruch (SV GO! Saar 05, 10:18,57 min) zwei Läufer. Bei der weiblichen Jugend U20 gelang dies Hannah Lösel (Eintracht Frankfurt), die in 7:05,37 min über die 2000 Meter Hindernis vor Aurina Coletti (LG Region Karlsruhe) siegte. Für die Deutschen Jugendmeisterschaften der U16 in Ulm qualifizierte sich Finn-Luca Zönnchen (Dresdner SC 1898) in 5:02,94 min über die 1500 Meter Hindernis.
Den Abschluss des Meetings bildeten traditionell die 5000 Meter Läufe. Zu später Stunde unter Flutlicht siegte bei den Männern Jonas Haiss (TSV Riedlingen) in 14:57,21 min vor Christian vom Hagen (LAV Stadtwerke Tübingen), der in 15:00,67 min die Qualifikation zu den Deutschen U23-Meistrschaften hauchdünn verpasste. Ein starkes Rennen bei der U20 zeigte Linda Grau (Sparda-Team Rechberghausen). In 18:12,23 min blieb sie unter der Qualifikationsnorm der Deutschen U23-Meisterschaften in Ulm. Im Gesamtfeld der Frauen wurde sie Dritte hinter Lina-Franziska Bauer (TF Feuerbach, 18:10,16 min) und Siegerin Katharina Engelhardt (TG Viktoria Augburg), die als Zeitschnellste in 18:05,71 min die Ziellinie überquerte.